Fünf Minuten mit...
Sabine (Alt)
Seit 2007 in der Wiener Singakademie.
Sabine, Du singst seit 13 Jahren in der WSA. Was macht den Chor so besonders?
Unter anderem die professionelle Führung durch Heinz Ferlesch und das, bei allem Anspruch, sehr herzliche Miteinander der Kolleginnen und Kollegen. Alle ziehen gemeinsam an einem Strang, brennen für die Sache und wollen das jeweilige Werk bestmöglich umsetzen. Die Nebenschauplätze und Freizeitaktivitäten des Chorlebens bereichern außerdem. Jedes neue Mitglied, egal welchen Alters oder Berufs, bringt eigene Initiativen in die Gemeinschaft oder findet Gleichgesinnte.
Du selbst bist freischaffende Keramikerin, das ist ja auch ungewöhnlich. Wie schlägt man von da den Bogen zum Gesang?
Die WSA ist in gewisser Weise Erholung auf hohem Niveau. Ausschließlich in die Musik eintauchen und das mit höchstem Anspruch ist Nahrung, Sport und innerliches Wachsen. Mein Beruf ist ja eher introvertiert, durch das Musizieren schaffe ich Ausgleich.
Chorsingen mit höchstem Anspruch? Dann melde Dich hier an zum Vorsingen.
Also stimmt es, wenn man von Singen als einer Art Sport spricht?
Unbedingt, Singen fordert den ganzen Körper.
Was muss der Chorsänger/Sportler auf diesem Niveau denn mitbringen?
Neben profundem sängerischen Können braucht es vor allem Teamfähigkeit, Zeit und den professionellen Anspruch, die Musik umzusetzen. Selbst dann, wenn einem das Werk nicht so gut gefällt.
Gab es denn schonmal Stücke, wo Du dachtest: „Das kann man jetzt unmöglich singen“?
Bei der ersten Probe für Pierre Boulez‘ „Le Soleil des eaux“ habe ich schon geschluckt. Aber wir haben es gemeistert.
Die WSA singt zumeist im Konzerthaus oder anderen Konzertsälen rund um die Welt…
…wobei wir erst kürzlich ein Konzert Open Air gesungen haben, in der Verbotenen Stadt in Peking, vor dem kaiserlichen Ahnentempel. Das war unglaublich!
Wo sollte der Chor denn sonst unbedingt einmal auftreten?
Da ich eher von Kirchen und experimenteller Musik sozialisiert bin, würde mich ein grosser a cappella-Chor z.B. in der Otto Wagner-Kirche interessieren, oder zeitgenössische Musik vielleicht in Höhlen oder Bergwerksstollen.
Die WSA nimmt laufend geübte Sängerinnen und Sänger auf, derzeit insbesondere Tenöre und Bässe. Hast Du schon Freunde oder Freundinnen zum Chorsingen bekehrt?
Des Öfteren, aber gerade bei den Herren ist das Schwerstarbeit. Ich kann es aber nur empfehlen!