Fünf Minuten mit...

Heidi (Sopran)

In der Wiener Singakademie seit 2019.

 

Heidi, Du bist in der vorigen Saison zur Wiener Singakademie (WSA) gestoßen und hast schon ein paar Projekte mitgesungen. Dein bisher schönstes war…?
… eindeutig der Messiah in der Stiftskirche Melk. Von der Einstudierung für mich als Erstsängerin des Stückes über das Konzert bis hin zur Heimfahrt im sehr fröhlich gestimmten Chorbus – ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Auch habe ich gelernt, dass korrektes, sängerisches Englisch gar nicht so leicht ist, wie man vielleicht denken mag.

Woher kommt Deine Begeisterung fürs Singen?
Singen ist so unmittelbar mit dem eigenen Körper, der Seele verbunden. Die Emotionen können so auf ganz wunderbare Weise gezeigt werden, das ist eben das Besondere am Musizieren mit der eigenen Stimme. Nicht zu vergessen, Singen macht auch einfach Spaß!


SängerIn mit Leib und Seele? Dann melde Dich hier an zum Vorsingen.

Und warum Singen in einem Chor?
Die Mehrstimmigkeit! Deswegen ist mein Hauptinstrument an der Uni wahrscheinlich auch das Klavier.

Wie ist denn Dein Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen im Chor?
Sehr freundschaftlich! Während der Probe herrscht eine angenehm produktive und ernstere Atmosphäre, in der Pause oder nach der Probe wird dann aber umso mehr geplaudert und gelacht.

Die WSA ist offen für geübte Sängerinnen und Sänger, die den Chor verstärken möchten. Was muss man mitbringen, wenn man bei Singakademie einsteigen möchte?
Eine gute Stimme natürlich. Wobei die Freude an der Musik und am gemeinsamen Schaffen ebenso wichtig ist. Geduld, Eigeninitiative und einen Bleistift. Die Wichtigkeit des Letzteren ist erheblich!

Aha, gut zu wissen… Wenn das Werk einstudiert ist folgen Endproben und Auftritte, immer zusammen mit renommierten Orchestern und DirigentInnen, zumeist im Konzerthaus. Wie ist das eigentlich – genießt Du es, auf der Bühne zu stehen?
Ja, definitiv! Jetzt kann man endlich zeigen, was man in der langen, intensiven Probenarbeit einstudiert hat. Wenn die eigenen Emotionen dann auch noch beim Publikum ankommen, ist es umso schöner.

Solch kollektive Emotionen motivieren auch viele andere Sängerinnen und Sänger. Welches Projekt mit der WSA ist Dir da noch in besonders guter Erinnerung?
Das War Requiem von Benjamin Britten. Zu Beginn warf das Stück einige Hürden auf, auch war diese Art von Musik für mich noch fremd. Mit jeder Probe wurde mir das Stück schlüssiger, bis schlussendlich die wahren Emotionen dieses monumentalen Werkes bei mir ankamen. Trotz der sehr wenigen Orchesterproben hat das Konzert wunderbar funktioniert. Und ich glaube, nicht nur ich habe an der einen oder anderen Stelle Gänsehaut bekommen.

Apropos Gänsehaut: hast Du noch Lampenfieber kurz vor einem Auftritt?
Natürlich, Lampenfieber gehört dazu. Dank guter Vorbereitung und den richtigen Sitznachbarn, oder eher auch Stehnachbarn, schlägt die Nervosität dann aber schnell auf Vorfreude um.