Fünf Minuten mit...
Franz (Tenor)
Seit 2013 in der Wiener Singakademie
Franz, die WSA hat immer wieder ehemalige Sängerknaben in ihren Reihen – in Deinem Fall einen aus Zwettl! Wie bist Du zur Singakademie gekommen?
Ich stamme aus einer Blasmusikfamilie und war genaugenommen stets von Menschen umgeben, denen das Singen wichtig war. Das hat mich geprägt. Die WSA habe ich zum ersten Mal 2012 bei einem „Sing Along“ mit Bach’s Weihnachtsoratorium erlebt und wurde in weiterer Folge auf ein Schnupperprojekt aufmerksam. Das war dann mein Einstieg in den Chor.
Wie würdest Du Dein Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Ich fühle mich sehr wohl, der Respekt und die gegenseitige Wertschätzung sind groß. Und natürlich entstehen auch Freundschaften.
Auch mal Vorbeischnuppern? Dann hier anmelden zum Vorsingen.
Der künstlerische Leiter der WSA ist Heinz Ferlesch. Was zeichnet seine Arbeit aus?
Sein Zugang zur Musik und seine große Fähigkeit, Menschen zu motivieren – gepaart mit hoher menschlicher Qualität und einer guten Portion Humor.
Die enorme Bandbreite an Aufgaben und die Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern und DirigentInnen kann ja durchaus auch mal stressig werden. Du bist Musiktherapeut. Wie ist das, warum nimmt solchen Stress gerne auf sich nimmt?
Es ergibt sich das, was man als Eustress bezeichnet – und das evoziert eine besondes positive Energie.
Also sozusagen „guten“ Stress? Dann genießt du es sicher auch, auf der Bühne zu stehen…
Meistens kann ich es sehr genießen. Besonders sind jene Momente, wo auch der Kontakt mit dem Publikum spürbar wird. Das lässt sich mit Worten kaum beschreiben.
Dein exotischstes Projekt seit du Mitglied bist in der WSA?
Ich glaube das war „Le Soleil des Eaux“ von Pierre Boulez (2017). Neue Erfahrungen in klanglicher und technischer Hinsicht – mit einer intensiven Probenphase für letztendlich sechs Minuten Chormusik. Diese Herausforderung hat die WSA damals großartig gemeistert.
Und Dein schönstes Erlebnis?
Wieviel Zeit habe ich für die Antwort? Eine kleine Auswahl: Das a capella Konzert 2015, Bernsteins „Mass“ und die China-Reise mit der „Carmina Burana“ 2018, Händels „Messiah“ bei den Internationalen Barocktagen in Melk 2019, aber auch der „Elias“ 2016 und unser „Fridays@7“-Konzert im September 2017.
Wo liegen eigentlich, bei einem so breiten Repertoire, Deine besonderen Leidenschaften?
Die Leidenschaft liegt im Entdecken und Ausloten der Vielfalt. Wenn man Routinedenken hinter sich lässt und offen bleibt, wird jeder Musikstil spannend und reizvoll.
Wenn nun jemand dies kennenlernen will – wem würdest Du empfehlen, für die WSA vorzusingen?
Jedem, der Liebe hat zur Musik und zu seinem Instrument, der eigenen Stimme. Und der den Wunsch hat, großartige Musik in einem besonderen Rahmen zu erleben. Es ist ein großes Geschenk, zweimal pro Woche im Wiener Konzerthaus zu proben.